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Erhaltung der Mara (Travel Africa Magazin 101)

Erhaltung der Mara

„Es ist seit langem bekannt, dass die Masai Mara eines der besten Wildtierbeobachtungserlebnisse der Welt bietet. Es ist keine Überraschung, dass es ein Dauerbrenner für Safari-Besucher ist – eine Priorität auf der Wunschliste für Neulinge und ein geschätzter Zufluchtsort für Stammgäste. Aber lieben wir es zu Tode? Es gibt jedoch gute Nachrichten. In diesem Sonderbericht untersucht Anthony Ham die Attraktivität der Mara, die Auswirkungen des Tourismus und die Bemühungen, die derzeit unternommen werden, um eine gewisse Kontrolle über die Verwaltung des Parks zu erlangen. Wir bringen auch Ihre Stimme in die Diskussion ein. Es ist klar, dass wir alle das richtig machen wollen und müssen.“

In der Ausgabe 101 des Travel Africa Magazins wurde mein Foto eines Leoparden für den Bericht „Conserving the Mara“ ausgewählt.

Mein Leopardenfoto im Travel Africa Magazin

Der Artikel behandelt die wachsende Beliebtheit der Maasai Mara bei Touristen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Tierwelt. Es wird auf die historische Entwicklung des Gebiets eingegangen, das einst von den Maasai bewohnt wurde und schließlich zum Nationalreservat wurde. Die steigenden Touristenzahlen und ihre Auswirkungen auf die Tierbeobachtungen, insbesondere während der Großen Tierwanderung, werden diskutiert.

Der Artikel stellt den neuen Managementplan für den Maasai Mara Nationalpark vor, der verschiedene Zonen und Vorschriften zur Regulierung des Tourismus einführt. Dazu gehören Maßnahmen wie die Beschränkung der Anzahl von Touristenfahrzeugen und die Festlegung von Regeln für den Umgang mit wilden Tieren. Es wird betont, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um die Umwelt und die Tierwelt in der Maasai Mara zu schützen.

Trotz der Herausforderungen und Bedenken im Zusammenhang mit dem Tourismus betont der Artikel, wie wichtig es ist, die Maasai Mara zu erhalten und verantwortungsvoll zu besuchen, um die einzigartige Tierwelt und die natürliche Schönheit dieser Region zu schützen. Es wird hervorgehoben, dass der richtige Umgang mit dem Tourismus dazu beitragen kann, die Maasai Mara zu einem Modell für nachhaltigen Safaritourismus zu machen.

Den ganzen Artikel im Travel Africa Magazin könnt ihr unter dem nachfolgenden Link nachlesen.

Safari Etiquette

Die Forderung nach mehr Sensibilität und Rücksichtnahme

Hier ist eine gekürzte Version von Jonathan und Angela Scott’s vorgeschlagenen Richtlinien für Safari-Reisende:

  1. Ihr Fahrer/ Guide ist verantwortlich
  2. Ticketbetrug bekämpfen: Fordern Sie für jeden Tag, an dem Sie das Reservat besuchen, eine gültige Eintrittskarte an und tragen Sie diese bei sich
  3. Sitzen oder stehen Sie nicht auf dem Dach des Safarifahrzeugs
  4. Versuchen Sie, so ruhig wie möglich zu bleiben, wenn Sie sich einer Sichtung nähern und dort anhalten
  5. Umzingeln Sie keine Wildtiere und blockieren Sie so den vorgesehenen Ein- und Ausgangskorridor für die Tiere
  6. Wenn Sie eine Mutter mit Jungen beobachten, seien Sie besonders vorsichtig wie sie auf deine Anwesenheit reagiert
  7. Wenn ein Raubtier unterwegs ist, geben Sie ihm Platz; Blockiere nicht den gewählten Weg
  8. Wenn Sie eine Mutter mit Jungen in einer Höhle beobachten, bleiben Sie weit zurück
  9. Respektieren Sie alle Regeln und Vorschriften für Schutzgebiete
  10. In Gebieten mit hoher Tourismusdichte im Maasai Mara-Ökosystem ziehen Geparden weniger Junge groß, daher sollten Fahrer/Guides alles tun, um ihre Auswirkungen auf die Geparden so gering wie möglich zu halten.

Meine persönliche Meinung

Inzwischen kenne ich die Mara auch schon einige Jahre und kann wohl behaupten etwas der Veränderungen miterlebt zu haben. Auch mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, wie sich das Verhalten vieler/ mancher der Guides und Gäste geändert hat. Es wurde rücksichtlosloser gefahren, immer wieder gab es Rennen um die „besten“ Plätze, damit man am besten so positioniert ist, dass man mit seinem Smartphone ein formatfüllendes Foto machen kann. Ob man sich auf Wegen oder Offroad befand hat die meisten Besucher nicht interessiert. Das Foto muss um jeden Preis gemacht werden. In der Regel hat irgendjemand frühzeitig vor den herannahenden Rangern gewarnt, so dass alle rechtzeitig zurück auf den offiziellen Wegen waren. Wurde doch mal jemand erwischt, hat das kaum Konsequenzen. Ein paar Dollars wechselten den Besitzer und die Sache war geklärt. An den Hot Spots hat man die letzten Jahre immer mehr Fahrzeuge angetroffen, die die Tiere regelrecht umzingelt haben, so dass den Tieren kaum eine Chance zur Flucht oder auch zum anpirschen blieb. Die Fahrer untereinander haben sich natürlich auch nicht gegenseitig angezeigt wenn sich jemand falsch verhalten hat, da man natürlich noch zusammen arbeiten muss. Hier sehe ich eindeutig auch die Guides in der Verantwortung und deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, dass jeder Guide, der in die Mara will, eine Guide-Ausbildung nachweisen kann. Wer diese nicht hat, kommt nicht rein. Natürlich trifft man dadurch auch die Gäste die mit eigenem Auto unterwegs sind, aber auch von diesen Gästen sollte man einen Nachweis ihrer Kompetenz verlangen können. Fehlverhalten müssen aber auch strikter verfolgt und geahndet werden, denn solange es keine wirklichen Konsequenzen mit sich bringt, wird sich an dem Verhalten nichts ändern. Hier bin ich wirklich froh darüber, dass ich auf viele, gut ausgebildete Guides von Sunworld Safaris zurückgreifen kann, die bereits jahrelange Erfahrung mitbringen und Natur und Tierwelt respektieren. 

Leider ist die inzwischen nicht mehr ganz so neue Teerstraße zum Sekenani Gate auch nicht gerade förderlich für die Mara. Natürlich kann man nun bequem von Nairobi aus in knapp 5 Stunden am Gate sein und das ohne die berüchtigte „African Massage“, dies bringt aber auch mit sich, dass nun wirklich jeder in die Mara kommen kann. Selbst Wochenend-Kurztrips von Nairobi aus, lohnen sich und werden gerne genutzt. Viele Straßen in der Mara wurden auch entschärft, wie z.B. am Double Crossing, wo man nun bequem mit dem Minibus über die Brücke fahren kann, so dass nun auch weniger geeignete Fahrzeuge fast in jede Ecke der Mara kommen. Für die ganzen Camps, die inzwischen wie die Pilze aus dem Boden schießen, ist das natürlich toll. Gerade in der Corona-Zeit, als die ausländischen Touristen nicht so zahlreich erschienen sind, war man dankbar für die Wochenend-Touristen. Während dieser Zeit habe ich auch oft die beiden Extreme in der Mara erlebt. Wo man unter der Woche noch ganz allein mit seiner Sichtung war, tummelten sich am Wochenende dutzende von Autos. Jeder möchte natürlich ein Stück von dem großen Kuchen abhaben, was man auch nachvollziehen kann.
Was läuft aber gerade in der Mara falsch? Warum funktioniert es weitestgehend in den angrenzenden Conservancies? In vielen Gebieten gibt es schon gewisse Regeln, die auch von den Guides mit überwacht werden. Und selbst die gemeinsame Nutzung der Savanne mit den Rindern und Ziegen der Bevölkerung funktioniert.
Sicherlich sind auch die digitalen Medien ein Grund für den Safari-Boom. Ich tue mir manchmal schwer damit. Auf der einen Seite nutze ich diese Medien auch, auf der anderen Seite glaube ich, dass man den Menschen die wunderbare und schützenswerte Tierwelt auch zu Hause zeigen muss.
Wenn die Preise nun stark angehoben werden, werden sicherlich nicht weniger Touristen kommen, sondern nur andere Touristen, die es sich leisten können und dann auch eine Gewisse Erwartungshaltung haben werden. Nach dem Motto: „Ich kann´s mir leisten und habe so viel Geld bezahlt, jetzt will ich dafür auch alles tun dürfen.“.

Ich glaube, dass allein schon stärkere Kontrollen der Lizenzen an den Gates und zusätzlich die Einschränkung der Nutzung von Funkgeräten das Aufkommen vieler Fahrzeuge an einem Ort reduzieren würden. Man müsste wieder selbst suchen, oder maximal würden sich die Guides per Smartphone verständigen. Dazu noch ein konsequenteres Durchgreifen bei der Missachtung der  bestehenden Parkregeln. Dazu noch alle illegal errichteten Camps schließen. Das würde zumindest die Menschen abschrecken, die nur wegen einem schnellen Foto in die Mara kommen.
Man wird sehen, was sich nächstes Jahr alles ändern wird, bzw. ob sich wieder nur auf dem Papier etwas ändert und sich nur ein paar Leute noch mehr die Taschen vollstopfen.

Andererseits stelle ich mir auch immer die Frage, ob wir überhaupt ein Recht haben, uns in die Angelegenheiten der einheimischen Bevölkerung einzumischen. Sollten wir nicht erst einmal nach uns selbst schauen? Wir kommen in Deutschland noch nicht einmal damit zurecht, dass wieder Wölfe durch unsere Wälder ziehen und einige fordern schon wieder den Abschuss dieser Tiere. 

Eine Thema das viel zum nachdenken und zur Diskussion anregt. Über eure Gedanke und Meinungen würde ich mich freuen.

Nachdenkliche Grüße!

Wenn euch der Beitag gefällt, dürft ihr ihn gerne teilen!

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